„Wer hätte so etwas hier für möglich gehalten!“ - Das Entsetzen klingt in der Stimme der Elsperin immer noch mit am Tag nach der Flut. Tief Bernd hatte am Mittwoch (14. Juli) mit stundenlangem, hartnäckigem Dauerregen in Elspe für Überflutungen von Wohnungen und Kellern gesorgt.

Besonders das Gebiet um den Schützenplatz, der Gasse bis hinunter zum Sportplatz und zur Star-Tankstelle haben stundenlang unter Wasser gestanden. An der Hauptstraße drückte Grundwasser hangseitig in zahlreiche Keller, darunter auch in den von Haus Hester, dem Vereinslokal des SSV Elspe.
Auch die Sportanlagen des Vereins standen und stehen am Tag danach noch unter Wasser. Platz 1 und 2 des Tennisvereins gleichen einer Seenplatte, nur der darüberliegende dritte Platz scheint noch zu retten für eine Spielbarkeit in dieser Saison. flut13Das Jugendhäuschen blieb vom Wasser verschont, das mehr als kniehoch wie ein Fluss über die Straße heranschoss und das Haus der Familie Gramann überschwemmte, rechts am Sportplatz vorbei weiterfloss bis zum Vereinsheim und den dahinter liegenden Firmen Viega, LMD und der Star-Tankstelle.

"Das konnte die Elspe nicht mehr packen"

„1968 hat es schon einmal so ein Unwetter mit derartigen Überflutungen gegeben“, sagt Arnold Gramann, der mit seiner Familie und Helfern dabei war, zerstörte Möbel und den schmierigen Lehm aus Wohnung und Garage zu entfernen. Danach sei der Elspe-Bach eingehaust worden und es sei vorerst vorbei gewesen mit Überflutungen.
Bis zum 14. Juli 2021. Lange hatte es, trotz anhaltenden Regens, nicht nach einer derartigen Überflutung ausgesehen. Erst die gewaltigen Einträge der Nebenflüsse brachte das Fass des Baches zum Überlaufen. „Das konnte die Elspe nicht mehr packen“, sagt Gramann. Die betonierte Einfassung des Baches, der normalerweise im Sommer kaum fußtief dahinmickert, ist den Anwohnern offenbar mit zum Verhängnis geworden. Die Elspe schwoll durch den Dauerregen und Zuflüsse am Oberlauf an und schoss durch die Betonröhre gen Lenne. Die von der Seite unterhalb des Schützenplatzes mündenden Bäche Seilmecke und Bremke, ebenfalls hoch angeschwollen, hatten keine Kraft, ihr Wasser in die reißende Elspe zu drücken. Die kleineren Ströme suchten sich folglich einen anderen Weg. Die Drohnenfotos von Talir Selimaj von der Werbe-Agentur Sinnphonie zeigen das Ausmaß der Überflutungen. Für die Bereitstellung der eindrucksvollen Aufnahmen vom Verein aus vielen Dank!Sinnphonie1

"Saubermachen, bevor die Mocke trocknet"

Christoph Heimes, Vorstand Sportanlagen, und Lothar Wittwer, Jugendvorstand, atmeten nach der ersten Schadensaufnahme vorsichtig auf. Der Sportplatz selbst wurde nicht komplett überflutet, nur die Seitenauslinien und oberen Sportplatzenecken sind lehmig verschmiert. Die Entwässerungsrinnen umlaufend um den Platz sind verschlammt, der ohnehin stark verschlissene Kunstrasen hat augenscheinlich keinen größeren Schaden abbekommen. In die Mannschaftskabinen lief das Hochwasser, 15 Zentimeter hoch in Lagerräume und Toiletten. „Wir müssen jetzt aufräumen und saubermachen, bevor die Mocke antrocknet“, meinte Lothar Wittwer.

"Betroffen über die Schäden der Anwohner"

Gegen Mittag waren die Kabinen 1 bis 4 wieder vorläufig bezugsbereit, die anderen Räume geräumt und getrocknet. „Geräte, die wir am Boden gelagert haben, darunter vierAußenstrahler, eine elektrische Heckenschere und ein Laubbläser, sind wahrscheinlich Schrott, ein Getränkekühlschrank ist nicht mehr zu retten“, sagt Heimes, Regalböden wurden aufgeweicht und Zeltplanen stark verschmutzt. Das Zelt, das unter anderem beim internationalen E10-Cup benutzt wird, soll kommende Woche aufgebaut und gereinigt (also: wer Zeit hat…).
Das alles, sagt Christoph Heimes, sind unter dem Strich Kleinigkeiten im Vergleich zu den Schäden, die die Anwohner rund um Schützen- und Sportplatz erlitten haben. „Das macht uns als Verein, der im Dorf verankert ist, sehr betroffen.“
Fotostrecken der Flut werden folgen.