Es tut sich was im Wiesengrund. Der alte Platz ist kaum wiederzuerkennen: vom alten Kunstrasen befreit tummeln sich derzeit zwei Bagger auf dem schotterigen Untergrund und verlegen die neue Drainage.
Stefan Rameil, Polier bei Straßen- und Tiefbau, ist einer der Fahrer des Bagger-Balletts. „Wir ziehen die Gräben für die Oberflächenentwässerung, alle 5,50 Meter quer über den Platz.“ Die orangefarbenen Rohre werden an die längsseitig verlaufende Drainage, die noch funktionsfähig ist, angeschlossen und die 30 Zentimeter tiefen Gräben werden anschließend mit Split bedeckt. „Das Problem war eine Ascheschicht, die mit der Zeit verhärtet ist und die wir abfräsen mussten. Deshalb zog die alte Drainage nicht mehr“, erläutert Rameil. Nicht nur die Spieler werden sich daran erinnern, dass nach einem kräftige Guss das Wasser auf dem Platz einfach stehenblieb.
Ein Wiedersehen gab es bei den Bauarbeiten mit einem alten Bekannten: Akinuami Ajewole arbeitet bei der Straßenbaufirma ST. Der nigerianische Flüchtlinge machte 2017 seine ersten sportlichen Schritte in Deutschland beim SSV Elspe.
In der kommenden Woche (ab 20. Juni) werden 10 Zentimeter Schotter aufgetragen, die Fundamente für Eckfahnen und Tore gelegt, dann kommt das Planum an die Reihe, eine Bodenschicht mit Ebenheit, Neigung und profilgerechter Lage. Den „Rest“ müssen anschließend Kunstrasenleger vollenden.
In den Wochen zuvor hatten Mitarbeiter der KRB-Group aus Zinna den alten Platz „skalpiert“. KRB ist eine der wenigen Spezialfirmen in Deutschland, die alte Kunstrasen abziehen und sachgerecht entsorgen. Bahn für Bahn, 17,5 Meter lang und zwei Meter breit, rollten Mathias Kahl, Uwe Hauffe und Patrick Hirmer auf ihre Wickelmaschine „TurfWinch 2500“. „Der Rasen wird später in unser Lager in Oschatz gebracht. Dort wird er ausgeklopft, die Füllung gesiebt und nach Sand und Granulat getrennt“, sagt Patrick Hirmer. Der ausgeklopfte, nun leichte Rasen wird gechreddert, alle Bestandteile so weit wie möglich wiederverwertet. Es gebe auch schon Maschinen, die den Kunstrasen aufnehmen und bereits auf dem Platz ausklopfen. Granulat und Sand werden seitlich in Bigpacks aufgefangen. Das Trio lässt aber keinen Zweifel daran, dass ihre Methode schneller und effektiver ist.
So ein Kunstrasenplatz hat es im wahrsten Sinne des Worte in sich: Die kleinen Wickel wiegen bereits 1,5 Tonnen, insgesamt, so schätzt Patrick Hirmer, ist der alte Elsper Kunstrasen rund 320 Tonnen schwer.