Die SSV-Familie trauert um Heinz Diehl, ein Urgestein des SSV Elspe, das den Verein wie kein anderer verkörperte. Heinz starb am Montag (16. Oktober) im hohen Alter von 93 Jahren zuhause bei seiner Familie.


„Mit ihm geht ein feiner, humorvoller Mensch verloren und ein unermesslicher Erfahrungsschatz des Vereins. Ich werde mich gerne an die lebhaften Gespräche und Diskussionen mit ihm erinnern“, sagt Christoph Heimes, Vorstand Sportanlagen. 44875072 bedd 4719 ae80 32d984a2ef56
Heinz Diehl, das kann man in der Nachschau seines Wirkens im SSV Elspe mit Fug und Recht sagen, war eine frühe Entwicklungsstufe der heutigen professionellen Vereinsmanager. Diehl trat im Oktober 1945 als Jugendspieler in den Verein ein als Mitglied Nummer 58. Seine Laufbahn als aktiver Fußballer währte nicht lang. „Er hat stets gesagt, dass er kein guter Spieler ist“, sagt seine Frau Liesel Diehl. Also konzentrierte sich Heinz auf die Dinge, die er gut konnte: Vereinsführung, an den entscheidenden Stellen Strippen ziehen, heute sagt man dazu: netzwerken.
Die Meilensteine seiner Funktionärslaufbahn: Geschäftsführer (1949 - 1955), Jugendwart (1955 - 1961), Kassenwart (1954 - 1961), 2. Vorsitzender (1963 - 1969 und 1981 - 1985), 1. Vorsitzender (1969 - 1975), Mitglied in der Kreis-Spruchkammer und im Kreisjugend-Ausschuss, Ehrenmitglied seit 1981, Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes 1961 und 1973 Goldene Ehrennadel des Verbandes.

Ein wunderbarer Erzähler der Vereinsgeschichte
Aber diese Daten sagen nur wenig aus über den Menschen Heinz Diehl, der mit nur 19 Jahren Geschäftsführer des Vereins geworden war. Er war ein lebendes Vereinsarchiv, er konnte wunderbar erzählen von den Anfängen des Spielbetriebs nach dem Krieg, vom Bau des Ascheplatzes 1960, von einem Nationaltorhüter (Hans Tilkowski), mit dem er es gut konnte, einem Bundesligaprofi aus Elspe (Rudi Pöggeler), von kleinen Kungeleien, von einem Spieler, der ihm mal ans Leder wollte, und es machte Spaß ihm beim Erzählen zuzuschauen, wie ihm dabei der Schalk aus den Augen blitzte.

Er holte Tilkowski in den Wiesengrund
Eines seiner Meisterstücke bleibt unvergessen: die 50-Jahr-Feier des SSV Elspe, zu der er den damaligen Nationaltorwart Hans Tilkowski holte. Heinz6Heinz Diehl hatte Tilkowski über den Wechsel des Elsper Stürmers Rudi Pöggeler zu Westfalia Herne (und später zu Borussia Mönchengladbach) und seine berufliche Tätigkeit im Kalkwerk Grevenbrück kennengelernt. Diehl rief ihn kurzerhand an: Kannst Du bei unserem Sportfest zum 50-jährigen Vereinsbestehen den Anstoß machen? „Er hat sofort zugesagt, ohne einen Pfennig zu fordern.“ Der Herner gab am 17. Juni 1961 vor mehr als 3000 Zuschauern (!) im Wiesengrund den Ball frei für das Spiel von Viktoria Köln (Oberliga West) und FSV Frankfurt (Oberliga Süd).
Heinz Diehls Sohn Michael feierte 1985 mit dem SSV Elspe den Aufstieg in die Landesliga, auch seine Enkel Nils und Tim Deutenberg und Marvin Diehl haben das Diehlsche Fußball-Gen. Wenn man ihn fragte, warum er - und mit ihm eine Frau Liesel - einen sehr großen Teil ihres Lebens dem Verein gewidmet haben, sagte er nur: „Weil ich verrückt war, Feuer und Flamme für den Fußball.“